50. Verbandsschweißprüfung für Jagdhunde im Elm

Die lange Vorbereitungszeit im diesjährigen Hundekurs des Hegering Sundern e.V. , geleitet von Dr. Ulli Loss, findet nun mit den jeweiligen Prüfungen Ihren Abschluss.
Für die Steirische Rauhaarbracke BELENI vom LUPUSFORST und Hundeführer F. Andreas Kaiser sollte es zur deutschlandweit anerkannten Elm-Prüfung gehen, ausgerichtet vom Jagdgebrauchshundeverein Braunschweig e.V. in Zusammenarbeit mit der Jägerschaft Helmstedt e.V.
Dr. Ulli Loss, seit Jahren als Prüfer bei dieser hochkarätigen Veranstaltung dabei, hatte mit seinem Team Klaus Kebekus und Barbara Korditzke Hund und Herr mit vielen Übungsfährten und reichlichen Tipps auf diesen schweren Test vorbereitet.
Am Freitag, 6.11. ging es für das Gespann Richtung Elm bei Schöningen (Helmstedt/ Königslutter). Nach der feierlichen Hubertusmesse wurde im Deutschen Haus ein reichhaltiges Büffet vom ausführenden Jagdgebrauchshundeverein Braunschweig angeboten, das mit ca. 80 Gästen gut besucht wurde. Prüfer, Hundeführer und Helfer konnten so schon einmal Atmosphäre Schnuppern.
Am nächsten Morgen war schon um 7:30 Anmeldung der Hundegespanne im Suchenlokal ZUM TETZELSTEIN. Stammbaum, Impfpass, Hundechip, Jagdschein, Nenngeld – alles wurde kontrolliert. Alle gemeldeten Gespanne waren gekommen: 7 Hunde und Hundeführer zur Suche für die 40 Stunden-Fährte und 13 für die 20 Stunden Fährte.
Dann wurden die Prüfungsgruppen verlost. Auch hier wurde nichts dem Zufall überlassen: Jede noch so kleine „Bekanntschaft“ war ein Kriterium, eine andere Lostrommel zu bekommen.
Uli-loss-mit-blaesernNach Richterbesprechung und gemeinsamen Eröffnung mit Anblasen und „Aufbruch zur Jagd“ ging es zur Ausfahrt in die Reviere.
Kriterien der Suche:
Der Anschuss wird mit einem Bruch und Fluchtbruch gekennzeichnet. Der Hund soll den Hundeführer auf der mind. 20 h alten, mit einem ¼ Liter Wildschweiß getupften Fährte mit 2 Wundbetten und 6 Verweiser-Punkten in einem Zeitraum von ca. 90 min zum Stück führen…
Im Rücken des Gespanns dann ca. 4 Begleiter, die auch beim Abkommen von der Fährte folgen und nach ca. 80 m abrufen. Der Hundeführer kann dann zum letzten gezeigten Verweiser- oder Schweißpunkt zurückgeführt werden.
Es hatte nach Legen der Fährte ca. 8 mm geregnet und es war noch reichlich Laub gefallen. So war es nicht einfach, Spur, Schweiß, Verweiser, Wundbetten etc. zu entdecken. Der Führer musste sich blind auf den Hund verlassen!
nach-der-sucheAndreas hatte mit LENI eine gute Hündin, die Ihn nach zwei Abrufen noch sicher zum Stück führte und konnte für Leni und sich einen Bruch entgegen nehmen.
Das war nicht allen Hundeführern gelungen: Von den 7 Gespannen der 40h-Fährten kamen 4 zum Stück; bei den 20h-Fährten waren es von den 13 Gespannen auch nur 4.
Das zeigt, dass die Elm-Prüfung nicht gerade einfach ist und mindestens 50% Fehlsuchen hat – keine Durchfallquote, was Prüfungsleiter Heinrich Uhde mehrfach betont hat.
Als Abschluss der Prüfung fand im Innenhof Schloss Schöningen ein gemeinsames Strecke-Legen bei Fackellicht statt. Hier gab es für die erfolgreichen Hundeführer die Elm-Nadel (Eichenblatt mit ELM-Gravur) überreicht.
Im Anschluss daran war die 50-Jahrfeier und Festveranstaltung mit Preis-Übergabe im Schloss Schöningen. Eine sehr feierliche Atmosphäre mit launigen Reden u. a. vom Prüfungsleiter und 1. Vorsitzender JGHV Braunschweig Heinrich Uhde, Herrn Werner Horstkötter (Präsident des JGHV) und dem Festredner des Abends Prof. Dr. h.c. Gerd Biegel (TU Braunschweig) zum Thema „Nie wird so viel gelogen wie nach einer Jagd, im Krieg oder vor Wahlen“, rundeten den Abend ab. Nach Sättigung der Gäste am reichhaltigen Büffet wurden die Urkunden und Wanderpreise überreicht. Zum Schluss wurden unter den 8 erfolgreich zum Stück gekommenen Hundeführern noch ein Hirschabschuß und 2 Jagdeinladungen verlost.

Fazit: Eine rundherum schöne Veranstaltung mit besonderem Empfehlungswert!
Wir sind in der Korona der vorwiegenden „Hundeprofis“ sehr nett aufgenommen worden und haben eine sehr harmonische und sehr gut organisierte Veranstaltung erlebt. Die aus dem gesamten Bundesgebiet herbeigereisten Prüfer waren nicht unnahbar und man hatte durchaus seine Chance. Ob Fehlsuche oder erfolgreiche Suche – die Hundeführer haben mit den noch zu prüfenden Hunden und Jägern mitgefiebert und Neid oder Missgunst war nicht zu verspüren. Wer es hier geschafft hatte, war aber durchaus anerkannt!

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