Unser langjähriger Hundeobmann Dr. Ulrich Loss hat einige Gedanken zur Einarbeitung in die Schweißarbeit zusammengefasst, die für jeden angehenden (Schweiß)hundeführer wichtige Grundzüge der Ausbildung beschreiben:
Die Schweißarbeit – Gedanken zur Einarbeitung –
In den letzten Jahren haben sich die Revierverhältnisse zunehmend geändert. Niederwild ist in den meisten traditionellen Hasenrevieren nur noch in sehr begrenzten Mengen vorhanden. Rebhühner werden in den meisten Feldrevieren kaum noch bejagt, die Hasenstrecken werden immer kleiner, Fasanen sind in den meisten Revieren ebenfalls auf dem Rückzug und selbst Kaninchen können nicht mehr in dem Maße bejagt werden, wie es noch Generationen vor uns gewöhnt waren. Bei Waldtreibjagden werden immer häufiger hochläufige Jagdhunde abgelehnt und es werden vermehrt weitjagende Stöberhunde eingesetzt. Auf der Suche nach Betätigungsfeldern für unsere Vorstehhunde, aber auch der brackenartigen, nimmt eine Aufgabe jedoch immer mehr an Bedeutung zu. Es ist das weite Feld der Nachsuchen. Doch was die Nachsuchenarbeit betrifft, hat sich der „Kurswechsel“ noch nicht voll herumgesprochen. Es gibt erstens zu wenig reine Schweißhunde, um alle Nachsuchenanforderungen, vor allem auf Rehwild, zu erfüllen und zweitens sollten alle für Nachsuchen geeigneten Hunde verstärkt zur Schweißarbeit zum Einsatz kommen. Natürlich sind unseren Vollgebrauchshunden die traditionellen Schweißhunde aufgrund ihrer genetischen Voraussetzungen und ihrer damit verbundenen Ruhe und Konzentrationsfähigkeit speziell für diese Aufgabe überlegen. Die Riechfähigkeit, bzw. die Feinnasigkeit, unterscheidet sich nicht. Die traditionellen Schweißhunde unterscheiden sich vorwiegend durch ihre Ruhe und Konzentrationsfähigkeit von den anderen Jagdhunden. Ein konsequent eingearbeiteter Vorstehhund oder eine Bracke ist, wenn es einem Führer gelingt, dem Hund seine ihm angeborenen Hektik und Schnelligkeit zu nehmen und ihm entsprechende Konzentrationsfähigkeit und Ruhe mitzuteilen, durchaus in der Lage, brauchbare Nachsuchen zu bewältigen. Der Führer sollte sich aber immer über seine Grenzen bewußt sein. Übermäßiger Ehrgeiz tut selten gut und man sollte die wirklich schwierigen Nachsuchen den Spezialisten überlassen.
Der Hund, der auf Schweißfährten sehr gut arbeiten soll, muss bestimmte anlagebedingte Voraussetzungen mitbringen. (Der gesamte Artikel kann nachfolgend als pdf geöffnet werden: Die Schweißarbeit – ULoss)